Fachthemen
DEUTSCH-FRANZÖSISCHES GEMEINSCHAFTSPROJEKT
Deutliche Verbesserungen im Grenzverkehr: Tägliche Direktfahrten zwischen Trier und Metz ab Ende 2024
Deutschland und Frankreich bauen ihre Zusammenarbeit im Schienenpersonennahverkehr weiter aus. Ab Ende 2024 soll es ein verbessertes Zugangebot in der europäischen Region Saar-Lor-Lux geben. Dafür unterzeichneten am 24. Januar 2020 alle Verantwortlichen für das Großprojekt in der Villa Denis in Frankenstein einen Vertrag zur Verbesserung des deutsch-französischen Grenzverkehrs. Dieser entscheidende Schritt ermöglicht es nun auch, einen europäischen Zuschuss zu beantragen.
Das ist im Verbandsgebiet des SPNV-Nord geplant:
- grenzüberschreitende Direktfahrten
- von Trier über Perl und Thionville nach Metz
- jeden Tag im 2-Stunden-Takt
- langfristiges Ziel: Einstundentakt
Von Trier aus können Bahnreisende das französische Metz auf direktem Weg via Perl und Thionville in etwas mehr als anderthalb Stunden erreichen. Eine Strecke, für die man mit dem Auto etwa genauso lange braucht. Das Problem heute:
- Die bequeme Direktfahrt mit dem Zug steht allerdings nur am Wochenende zur Verfügung (und das mit zwei Zugpaaren).
- Zu allen anderen Zeiten müssen Fahrgäste mindestens einmal umsteigen.
- Und aufgrund der Umwege über Luxembourg oder Saarbrücken brauchen sie natürlich auch deutlich länger.
Bereits im August 2019 hatte die Verbandsversammlung des SPNV-Nord den Weg für die Bestellung spezieller Schienenfahrzeuge durch die französischen Partner freigemacht, die für den grenzüberschreitenden Verkehr notwendig sind. Denn diese gibt es bisher nicht von der Stange, da das deutsche und das französische Eisenbahnnetz unterschiedliche Anforderungen an Fahrzeuge stellen. Außerdem werden derzeit die notwendigen Fahrplanunterlagen für die grenzüberschreitenden Fahrten erarbeitet und auf dieser Basis die notwendige Anzahl der Fahrzeuge definiert.
Neben der Direktverbindung zwischen Trier und Metz im Norden sollen die neu zu entwickelnden Fahrzeuge auch im Süden von Rheinland-Pfalz auf den beiden Strecken zwischen Neustadt, Wissembourg und Straßburg sowie zwischen Karlsruhe, Wörth, Lauterbourg und Straßburg zum Einsatz kommen.
Außer den beiden Zweckverbänden Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) und Süd (ZSPNV Süd) sind die Nachbarländer Saarland und Baden-Württemberg sowie auf französischer Seite die Région Grand Est an diesem europäischen Projekt beteiligt.