Koblenz, 14. Dezember 2023
Verbandsversammlung sehr besorgt über die vielen und mittlerweile sehr kurzfristigen Ausfälle an Zügen – Generalsanierungen der Bahnstrecken im Rheintal wird für die Verbesserung der schlechten Betriebsqualität sehr begrüßt – Zukünftige Finanzierungsfähigkeit von Bahn & Bus gefordert
Verbandsvorsteher Landrat Achim Hallerbach hat die 74. Sitzung der Verbandsversammlung des SPNV-Nord in Koblenz mit einem sorgenvollen Blick zu den vielen ausfallenden Zügen eröffnet. Bei mehreren Strecken stehen zum Teil über lange Zeiträume bei DB Netz nicht genügend Fahrdienstleiter zur Verfügung, bei den Verkehrsunternehmen ist die Krankenquote bei Lokführern, Kundenbetreuern und auch in den Werkstätten so hochgeschnellt, dass Fahrgäste oftmals kurzfristig verzweifelt auf Züge warten. Damit verbunden fehlen dann auch oft Fahrzeuge, weil diese nicht mehr rechtzeitig aus den Werkstätten kommen oder Ersatzteile nicht zur Verfügung stehen. Vorsteher Landrat Hallerbach: „Die Verbandsversammlung fordert die Infrastruktur- und Verkehrsunternehmen auf, die Zuverlässigkeit des Systems Schienennahverkehr wiederherzustellen.“
Die miserable Pünktlichkeit insbesondere an den beiden Rheinstrecken ist auch verursacht durch Fahren auf Verschleiß und mangelhaftes Streckenlayout bei der Schieneninfrastruktur. „Wir setzen viel Hoffnung in die anstehende Generalsanierung beider Rheinstrecken, denn noch schlimmer darf es nicht werden, Züge müssen wieder pünktlich fahren können und bei Störungen darf der Verkehr nicht so schnell zusammenbrechen, die Resilienz im Schienennetz muss auf so vollen Strecken deutlich verbessert werden,“ so Vorsteher Landrat Hallerbach.
In Rheinland-Pfalz sollen alle SPNV-Reaktivierungskandidaten gleichartig bewertet werden, entsprechende Prüfaufträge für den Norden hat die Verbandsversammlung auf Wunsch des MKUEM beschlossen.
Die Verbandsversammlung ist erfreut, dass auch in 2023 die Finanzierung des SPNV und der mitfinanzierten regionalen Linien durch die vom Land weitergegebenen Regionalisierungsmittel des Bundes möglich war. Die Verbandsversammlung hat auch den neuen Haushalt für 2024 beschlossen. „Wir schauen mit Sorge auf die Finanzierung von Bahn & Bus in den kommenden Jahren und hoffen zum einen auf deutlich mehr vom Land bereitgestellte Gelder für die Busverkehre. Zum anderen bedarf es auch seitens des Bundes einer Erhöhung der insbesondere für den Schienennahverkehr zur Verfügung gestellten Regionalisierungsmittel,“ blickt Vorsteher Landrat Hallerbach nach vorne.
Thorsten Müller, Verbandsdirektor des SPNV-Nord, hat die Mitglieder über die aktuellen Stände zu infrastrukturellen Themen wie die Inbetriebnahme der Weststrecke Trier, dem Wiederaufbau in der Eifel und an der Ahr, aber auch zu den laufenden Vergabeverfahren und Neuigkeiten aus den laufenden Verkehrsverträgen informiert.
Achim Hallerbach: „Wir sind im SPNV-Nord gerüstet für die vor uns liegenden Herausforderungen. Wir wollen gerne die öffentliche Mobilität weiterentwickeln, es braucht dafür aber auch die nötigen finanziellen Mittel von Bund und Land. Und gerade beim Schienennahverkehr unterstützen wir das MKUEM bei den Diskussionen mit dem Bund über eine deutliche Erhöhung der Regionalisierungsmittel.“
Infos zum öffentlichen Teil der 74. Sitzung der Verbandsversammlung sind über www.spnv-nord.de erhältlich.