Nachdem die Verbandsversammlung am 30.11.2021 grünes Licht gegeben hat, ist das Verfahren zur wettbewerblichen Vergabe MoselLux heute mit der Veröffentlichung der Auftragsbekanntmachung im EU-Amtsblatt an den Start gegangen. Das europaweite Vergabeverfahren erfolgt gemeinsam mit den saarländischen Partnern unter der Federführung vom SPNV-Nord.
Anlass für das Vergabeverfahren MoselLux ist, dass zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 die Verkehrsverträge der Aufgabenträger (SPNV-Nord und saarländische Partner) und DB Regio für die Linien RB 81 (Koblenz – Trier), RB 82 (Trier – Perl) und RB 83 (Wittlich – Luxemburg) auslaufen. Von daher muss der Betrieb dieser Linien neu ausgeschrieben werden. Ergänzt werden soll die Vergabe um einzelne Züge (Verdichter) der Linie RB 10 zwischen Kaub und Koblenz (ab 12/2025) und Verdichter der Linie RE 11 zwischen Trier und Luxemburg sowie um elektrische Leistungen der Moselweinbahn RB 85 Bullay – Traben-Trarbach (ab 12/2029).
Im Rahmen der Vergabe MoselLux werden alle Verkehrsleistungen zusammen mit Optionsbausteinen ausgeschrieben. Die Dauer ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 beträgt 15 Jahre mit Verlängerungsoptionen. Die Ausschreibung erfolgt als Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb. Das Leistungsvolumen beträgt zwischen 12/2024 und 12/2029 ca. 2,7 Mio. Zug-km sowie zwischen 12/2029 und 12/2039 ca. 3,1 Mio. Zug-km, je ohne optionale Leistungen (rd. 0,6 Mio. Zug-km).
Bei der Vergabe MoselLux werden die Belange des Radverkehrs besonders berücksichtigt, da in der sehr beliebten Urlaubsregion der Mosel neben dem Wandern der Radtourismus von großer Bedeutung ist. Deshalb wird in der Ausschreibung eine Transportkapazität von 30 Fahrrädern pro Fahrzeug und bessere Kennzeichnung der Mehrzweckbereiche zur Radbeförderung sowie ein Einbahnstraßensystem zur Fahrradverladung mit Unterstützung durch Servicekräfte in der Saison gefordert. Auch über die Radbeförderung hinaus tragen die Anforderungen an die Fahrzeuge den Bedürfnissen der Fahrgäste einschließlich der in ihrer Mobilität eingeschränkten Rechnung. Dies kommt insbesondere durch die Forderung einer einheitlichen Fahrzeugflotte mit 250 Sitzplätzen, größeren Sitzabständen, Tischen auch in der 2. Klasse, modernen Fahrgastinformationssystemen, benutzerfreundlichen Toiletten, WLAN u.v.m. zum Ausdruck.
Der Verkehrsvertrag ist als sog. Bruttoverkehrsvertrag ausgestaltet, bei dem die Erlösverantwortung bei den Aufgabenträgern liegt. Der stationäre und Online-Vertrieb wird über die Vertriebsvergaben gewährleistet werden.
Der SPNV-Nord und die saarländischen Partner freuen sich über den Start des Vergabeverfahren MoselLux und erwarten eine rege Beteiligung von Seiten der Eisenbahnverkehrsunternehmen.