Im Dezember letzten Jahres haben der SPNV-Nord und die betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen überraschend von DB Netz erfahren, dass in diesem Jahr kurzfristig Sperrungen der Urmitzer Eisenbahnbrücke wegen dringend notwendiger Sanierungsarbeiten anstehen. Grund dafür sei der erforderliche Austausch der erneuerungsbedürftigen Brückenbalken, was bei der Brückenkonstruktion besonders aufwändig sei.
Die nördlich von Koblenz gelegene Urmitzer Eisenbahnbrücke verknüpft die linke und rechte Rheinstrecke und ermöglicht Bahnverbindungen zwischen Koblenz Hbf und Neuwied auf dem schnellen Wege. Die Brückensanierung ist nach Mitteilung der DB in diesem Jahr unumgänglich, da ansonsten die Betriebssicherheit nicht mehr gewährleistet sei und eine Geschwindigkeitsreduzierung bzw. sogar Sperrung als Folge drohen.
Die Baumaßnahmen erfolgen mit Totalsperrungen an den Wochenenden zwischen dem 5./6. März und 9./10. April, jeweils von Freitagabend bis Montagmorgen.
DB Netz möchte diese Sperrungen im Schatten der S13-Baumaßnahmen auf der rechten Rheinstrecke nördlich von Linz durchführen. Leider sind die Fahrgäste im rheinland-pfälzischen Abschnitt bis Unkel doppelt betroffen, denn durch die Sperrung des Horchheimer Eisenbahntunnels auf der rechten Rheinseite ist eine direkte Einfahrt in den Koblenzer Hauptbahnhof nicht möglich.
Von daher hat der Verbandsvorsteher Landrat Achim Hallerbach in einem Schreiben an den Vorstandsvorsitzenden der DB um Aufklärung zur Erneuerung der Urmitzer Eisenbahnbrücke gebeten. Darin hat er insbesondere die kurzfristige Ankündigung der Brückensanierung durch die DB moniert und die Sorge des SPNV-Nord um den kritischen Zustand dieser und anderer Eisenbahnbrücken über die großen Flüsse Mosel und Saar im Norden von Rheinland-Pfalz zum Ausdruck gebracht.
Im Antwortschreiben der DB wird die Alternativlosigkeit dargestellt: „Leider hat der Zustand der auf der Brücke verbauten (Holz-)Schwellen mittlerweile ein Niveau erreicht, das keine weitere, hinhaltende Instandhaltung erlaubt; die Schwellen müssen schlicht und ergreifend dringend gewechselt werden.“
Zum anderen entschuldigt sich die DB aber auch für die zu kurzfristige Kommunikation. Die DB versichert zwar, dass alle Brücken in sicherem Zustand sind, aber trotzdem verbleibt beim SPNV-Nord eine gewisse Sorge: „Ohne die Brücken über die großen Flüsse wie z. B. in Konz über die Mosel oder in Horchheim über den Rhein ist der SPNV nicht möglich. Ich danke der DB für die Entschuldigung, hoffe aber auch sehr, dass keine weiteren Überraschungen an anderen Brücken für die Fahrgäste passieren“, so Verbandsvorsteher Landrat Hallerbach.
Während der geplanten Brückenerneuerung mit der Totalsperrung an den Wochenenden von Anfang März bis Mitte April erfährt das SPNV-Angebot folgende Anpassungen:
- Verlauf der Linie RB 10 (Frankfurt – Wiesbaden – Koblenz – Neuwied) nur bis Koblenz Hbf, d. h. Entfall im Abschnitt Koblenz Hbf – Neuwied,
- Führung der Linie RB 27 (Mönchengladbach – Köln – Neuwied – Koblenz) über Niederlahnstein (dort Wechsel der Fahrtrichtung) nach Koblenz Hbf,
- Verlauf der Linie RE 8 (Mönchengladbach – Köln – Neuwied – Koblenz) über Neuwied bis Niederlahnstein,
- Entfall der Linie RB 28 (Neuwied – Niederlahnstein)
Hierzu wird noch eine eigene Baustellenkommunikation erfolgen.
Die betroffenen Fahrgäste möchten wir mit dieser Hintergrundinformation schon im Vorfeld um Verständnis für die Baumaßnahme und die verkehrlichen Einschränkungen bitten.